Die nettesten Nachbarn drehen plötzlich durch und verwandeln sich in blutrünstige Zombies: "The Crazies" ist ein tadelloses Remake von George A. Romeros gleichnamigem Horrorschocker aus den 1970ern.

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Es ist die Schreckensvision der weissen, ländlichen, mittelständischen und christlichen USA. Die Nächsten werden plötzlich zu Feinden: Der Highschool-Rektor, der Familienvater von nebenan und sogar der Pfarrer - alle drehen sie durch. Grund dafür ist in "Joe Anderson) muss sich Dutton nicht nur gegen die Verrückten, sondern auch gegen das unbarmherzig agierende Militär behaupten.

Das mag einem alles bekannt vorkommen, und der Film von Breck Eisner verläuft auch über weite Strecken nach den übliche Horror/Zombie-Mustern. Dennoch vermag "The Crazies" auch zu überraschen. So spielt die US-Army eine atypische Rolle als anonymer Menschenfeind. Das Militär will mit aller Macht versuchen, die Ausweitung der Verseuchung zu verhindern. Dabei werden "Kollateralschäden" bewusst in Kauf genommen. Überhaupt kann man "The Crazies" auch als Parabel sehen, die zeigt, wie schrecklich dünn die Haut der Zivilisation ist.

Die verseuchten Menschen lassen ihren dunkelsten Trieben freien Lauf, morden manchmal aus Leidenschaft, um dann wieder ganz berechnend kühl Jagd auf den Sheriff und sein Gefolge zu machen. Doch auch die Soldaten verlieren hinter ihren Schutzanzügen und ihrem strengen Hierarchiedenken ihre Menschlichkeit. Nur einmal, in der vielleicht stärksten Szene des Films, muss ein Nationalgardist seine Maske wortwörtlich abnehmen. George A. Romero, der als ausführender Produzent mitwirkt, hat auch in seinem Original schon mehr gesehen als einen reinen Zombiestreifen.

Trotzdem bleibt "The Crazies" natürlich in erster Linie Unterhaltungskino. Und wer mit starken Nerven gesegnet ist, für den bleibt der Film in erster Linie ein S. Alle anderen wünschen sich sehnlichst das Ende herbei, das übrigens mit einer witzigen Schlusspointe aufwartet.